Hadeler
Wilhelm Hadeler * 1897, † 1987
Marinebaurat und Heimatforscher, Lauenburg
Er ist Inhaber der Bundesverdienstkreuze Erster und Zweiter Klasse, erhielt zu seinem 75. Geburtstag die Miniatur des Rufers, eine von Lauenburgs höchsten Auszeichnungen, und erwarb sich nicht zuletzt als bekannter Heimatforscher hohe Verdienste. Nachdem im Februar 1972 seine Frau Pauline gestorben war, kehrte er seine Heimatstadt zurück, bis er 1982 nach Bad Salzuflen zog. Am 3. Dezember 1987 ist Wilhelm Hadeler, ehemaliger Diplom-Ingenieur, Oberregierungsbaurat und Marineoberbaurat, im Alter von 90 Jahren gestorben.
Hadeler wurde am 12. November 1897 in Lauenburg als Sohn des Lehrers und späteren Konrektors der Lauenburger Schule, Hermann Hadeler und seiner Ehefrau Pauline Fischer, geboren. Nach seinem Abitur 1917 und einer kurzen Soldatenzeit 1918/19 schloss Hadeler sein Studium an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg von Herbst 1920 bis März 1925 mit dem Diplom als Schiffbauer ab. Zuvor absolvierte er ein Praktikum bei der Hitzler-Werft in Lauenburg, wo er wegweisend in die Praxis seines späteren Berufs eingeführt werden sollte.
Für die nächsten neun Jahre betätigte er sich als Assistent für Kriegsschiffbau an seiner Universität in Berlin, um dann im Konstruktionsamt der deutschen Kriegsmarine 1938 den Entwurf des ersten und einzigen deutschen Flugzeugträgers mit zu erarbeiten. Im Sommer 1939 legte Hadeler erfolgreich die Prüfung zum Schiffbaumeister ab. Während des II. Weltkrieges war Hadeler Direktor der Marinewerften Kiel und Wilhelmshaven und des Arsenals in Gotenhafen bei Danzig. Von August 1942 bis Frühjahr 1943 führte er bei den Deutschen Werken in Kiel die Aufsicht beim Bau des nie vollendeten Flugzeugträgers „Graf Zeppelin“. 1943 - 1944 diente Hadeler als Ratgeber für das Oberkommando der Kriegsmarine. Beim Ausscheiden aus der Marine hatte Wilhelm Hadeler den Dienstgrad Marineoberbaurat. Er wurde mit den Kriegsverdienstkreuzen II. und I. Klasse ausgezeichnet.
Nach dem Kriegsende arbeitete Hadeler weiter in der Industrie. Von Herbst 1956 bis Herbst 1962 war er als Schiffbaulehrer für den Offiziersnachwuchs an der Marineschule in Flensburg-Mürwik tätig. Das Bundesverdienstkreuz I. Klasse wurde ihm aufgrund seiner Lehrtätigkeit an der Marineschule Mürwik verliehen.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete Hadeler seine gesamte Freizeit der heimatkundlichen Forschung und damit über Jahrzehnte hinweg der wechselvollen Geschichte seiner Heimatstadt. Seine Beiträge erschienen auch in der Zeitschrift „Lauenburgische Heimat“. Sie wurden inzwischen ebenso wertvolles Quellenmaterial, wie eine von ihm erstellte Bildersammlung, in der er zahlreiche Motive „seiner Stadt“ für immer festgehalten hat.
Bereits während seiner Schulzeit entstanden erste Aufzeichnungen und seit 1915 erste Fotoaufnahmen. Die Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadt Lauenburg und die Festschrift zum Jubiläum der Schützengilde von 1666 gehören zu seinen bedeutendsten Veröffentlichungen. Am deutlichsten zeugt Hadelers größte Arbeit, 260 eng beschriebene und bis heute im Archiv des Elbschiffahrtsmuseums lagernde Seiten zu Lauenburgs Stadtgeschichte, vom Schaffen eines Mannes, der nicht nur über ein umfangreiches geschichtliches Wissen verfügte, sondern seiner Heimat zu allen Zeiten in Liebe verbunden war. Als Dank verlieh seine Heimatstatt Hadeler 1972 den „Rufer“ in Miniatur, die höchste Auszeichnung.
(Buch: Biografisches Lexikon Herzogtum Lauenburg, Seite 189 (PDF, 896 kB).
Einen Artikel im „Rufer“ veröffentlichte Jacob Kron „Zu Wilhelm Hadelers 90. Geburtstag“ (JPG, 1.160 kB).
Ein Nachruf, ebenfalls von Jacob Kron, erschien in Heft 120 der Reihe „Lauenburgische Heimat" (PDF, 1.508 kB).
Im Vereinsarchiv liegt die Trauerkarte, ein Bericht in der „Bergedorfer Zeitung“ und eine Traueranzeige vom Dezember 1987 (PDF, 439 kB).)
Im Vereinsarchiv liegt die Trauerkarte, ein Bericht in der „Bergedorfer Zeitung“ und eine Traueranzeige vom Dezember 1987 (PDF, 439 kB).)
Das Land an der Elbe: Inhaltsverzeichnis (Auszug) Niedersächsische Mitteilungen der Allgem. Lauenburgischen Landeszeitung. Die folgenden 21 Beiträge hat Wilhelm Hadeler geschrieben: | |||
Blatt Nr. | Erschienen Monat, Jahr | Anfang Seite | Titel |
11 | November 1928 | 41 | Das alte Haus am Markt, das „älteste“ der Stadt Lauenburg |
2 | Februar 1929 | 6 | Heimat - Grundgedanken eines aktuellen Themas |
6 | Juni 1929 | 21 | Die Traject-Anstalt über die Elbe zwischen Lauenburg und Hohnstorf' I: Ein Kapitel aus der Geschichte des Verkehrs unserer Heimat, Teil I |
8 | August 1929 | 29 | wie vor, Teil II |
9 | September 1930 | 34 | Eine Plauderei über Alltäglichkeiten |
8 | August 1931 | 29 | Das Ende der Franzosenzeit in Lauenburg an der Elbe, Teil I |
9 | September 1931 | 33 | wie vor, Teil II |
11 | November 1931 | 41 | wie vor, Teil III |
8 | August 1932 | 29 | Weitere Nachrichten über die Ereignisse in Lauenburg an der Elbe in den Tagen vom 17. bis 19. August 1813 |
7 | Juli 1933 | 25 | Von einem schönen alten Hause: Elbstraße 111 |
12 | Dezember 1933 | 45 | Familiengeschichte und Familienforschung, Teil I |
1 | Januar 1934 | 1 | wie vor, Teil II |
7 | Juli 1934 | 25 | Das Bürgerhaus in der Stadt Lauenburg an der Elbe Teil I: Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Teil I |
11 | November 1934 | 41 | wie vor, Teil II: Die alten Fachwerkhäuser |
2 | Februar 1935 | 5 | Teil III: Die Fachwerkhäuser des 18. Jahrhunderts |
6 | Juni 1935 | 21 | Teil IV: Das Bürgerhaus im 19. Jh. bis zum Ausgang des Weltkrieges I |
8 | August 1935 | 29 | Teil V: Das Bürgerhaus im 19. Jh. bis zum Ausgang des Weltkrieges II |
11 | November 1936 | 41 | Das Lauenburger Schloß in seiner heutigen Gestalt IEin Versuch einer Geschichte des Schlosses nach Brand 1618, Teil I |
3 | März 1937 | 9 | wie vor, Teil II |
1 | Januar 1938 | 1 | Ins zweite Jahrzehnt „Das Land an der Elbe“ |
5 | Mai/Juni 1940 | 10 | Das Bild der Heimat |
Lauenburgische Heimat: Inhaltsverzeichnis (Auszug) Die folgenden 33 Beiträge hat Wilhelm Hadeler geschrieben: Davon sind die 6 Beiträge aus der „Alten Folge“ digitalisiert und können direkt aufgerufen werden. | ||||
Heft Nr. | Erschienen Monat, Jahr | Seiten-zahl | Bilder-zahl | Titel |
1925 | 12 | 6 | ||
1926 Heft 2 | 28 | 5 | ||
1927 Heft 2 | 11 | 6 | ||
1929 Heft 1 | 8,5 | 5 | ||
1929 Heft 2 | 7,5 | 5 | ||
1931 Heft 3 | 5,2 | 1 | ||
25 | Juli 1959 | 13 | 2 | Die Friedrichsbrücke in Lauenburg als Rechtsdenkmal |
28 | April 1960 | 5,7 | Das Brückengericht in Lauenburg -Deutungsversuch, Bemerkungen und Ergänzungen | |
41 | Juni 1963 | 5,5 | Geschichte des Schiffbaus in der Stadt Lauenburg - Zur Geschichte der Werften | |
46 | Oktober 1964 | 2,5 | Der unterirdische Gang vom Lauenburger Schloss zum Kaland | |
47 | Dezember 1964 | 2,5 | Die ältesten Bilder der Lauenburg -Einige Bemerkungen | |
48 | April 1965 | 14 | 11 | Geschichte des Schiffbaus in der Stadt Lauenburg -Formen, Bezeichnungen und Größe früherer Elbschiffe |
54 | Oktober 1966 | 4,8 | Die Lauenburg brennt - Zur 350. Wiederkehr | |
59 | Dezember 1967 | 1,5 | Zum Namen Lauenburg | |
60 | März 1968 | 2,3 | 1 | Kranbalken und Wellrad -Technik von Vorgestern |
62 | Dezember 1968 | 4,3 | Ali Wenk, een von Uhlenspegel sien Art | |
64 | April 1969 | 8,7 | 5 | Die Alte Wache in Lauenburg |
67 | Dezember 1969 | 19,5 | 9 | Geschichte des Schiffbaus in der Stadt Lauenburg - Der Bau hölzerner Elbschiffe in früherer Zeit, Teil 1 |
68 | Mai 1970 | 15,6 | 13 | wie vor, Teil 2 |
75 | August 1972 | 18 | 7 | Eine alte Familie in der Stadt Lauenburg - Familie Franz Fischer |
75 | August 1972 | 5,1 | 1 | Das Straßenbild der Elbstraße als Folge der Bodengestaltung - Geschichte in Lauenburg |
77 | Mai 1973 | 2 | De olle Regulator | |
79 | Dezember 1973 | 38 | 22 | Zur Geschichte des lauenburgischen Bürgerhauses - Bürgerhaus und Stadtbild |
79 | Dezember 1973 | 6 | Muulmeink | |
81 | Dezember 1974 | 7 | Meister Butenschön | |
81 | Dezember 1974 | 5 | De letzte Eek bie'n Schüttenhuus | |
82 | Juni 1975 | 28 | Das Kriegsende bei Lauenburg an der Elbe - 18. April bis 8. Mai 1945 | |
96 | Dezember 1979 | 3,5 | Der alte Eckschrank | |
99 | Dezember 1980 | 14,5 | Tante Wiesche | |
101 | November 1981 | 3,5 | Bookweetenklüten | |
105 | Dezember 1982 | 11 | Lauenburg vor dem Ersten Weltkrieg | |
115 | Oktober 1986 | 17 | 11 | Rund um die Kirche in Lauenburg |
120 | Mai 1988 | 4 | Die Lauenburger Friedhöfe -Gedanken und Erinnerungen aus 80 Jahren |
Chronik der Stadt Lauenburg/Elbe: Inhaltsverzeichnis (Auszug) Buch, herausgegeben vom Magistrat der Stadt Lauenburg/Elbe, 1993. Die folgenden 7 Beiträge hat Wilhelm Hadeler geschrieben: | |||
Anfang Seite | Umfang Seiten | Bilder-zahl | Titel |
37 | 2 | - | Betrachtungen über den Anfang der Stadt Lauenburg an der Elbe |
39 | 6 | 1 | Stadt und Schloß |
52 | 13 | 2 | Kriegszeiten in Lauenburg |
65 | 18 | 5 | Die Gilden |
83 | 27 | 9 | Lauenburg an der Elbe als Schifferstadt |
127 | 20 | 8 | Aufbruch in das Industriezeitalter |
147 | 12 | Schule und Gesellschaft |
Hinweise:
Mehr zur Biografie und Leistung im Marineschiffbau von Wilhelm Hadeler finden Sie in der Internet-Enzyklopädie unter