Jahr 2018
Aktivitäten in Vorjahren
Bericht des Vorsitzenden über 2018
Bezirksgruppe im Umbruch
Horst Eggert hat sich nach zehn Jahren 1. Vorsitzender in diesem Verein nicht wieder zur Wahl gestellt. Bei der Jahreshauptversammlung am 20. März 2018 überrascht unser langjähriges Vereinsmitglied Dieter Wollenberg die Anwesenden: Der Lauenburger Rechtsanwalt Andreas Püst, 41 Jahre jung, engagiert als Leiter der Volkshochschule und des Theaters in der Osterwold-Halle - und begnadeter Schauspieler - wurde als Mitglied neu aufgenommen und zur Kandidatur bewogen, war aber an diesem Abend verhindert. Zu seiner eigenen Überraschung wurde als weiterer Kandidat Manfred Maronde vorgeschlagen, seit 30 Jahren im Verein und bisher in der Bezirksgruppe Mölln. Die Stimmenauszählung ergab, dass Herr Püst zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Er erhielt bei 21 stimmberechtigten Mitgliedern zwölf Ja-Stimmen und Herr Maronde sieben Ja-Stimmen. Die Zeitung Lauenburger Rufer berichtete.
Ein paar Zahlen
Im Jahr 2018 hat die Bezirksgruppe 13 öffentliche Veranstaltungen durchgeführt: zwei Ausstellungen, eine Lesung, sechs Vorträge, zwei Wanderungen, den „Plattdütschen Harvst“ und den Adventsnachmittag.
Die neu erarbeitete Satzung wurde bei zwei Neinstimmen und zwei Enthaltungen nach dem Stand vom 15. Januar 2018 genehmigt. Da die Freigabe vom Finanzamt fehlte, mussten wir die Beschlussfassung auf März verschieben.
Die konstituierende Sitzung des Vorstandes war am 8. Mai 2018. Auf die Frage, ob Herr Püst die Wahl zum 1. Vorsitzenden annähme, antwortete er mit Ja.
Mit unserem Mitglied Dieter Wollenberg haben wir mit Erfolg Einspruch gegen die Höhe des Hotels im Fürstengarten und den Verkauf eines Teilstücks des Parks erhoben. Ergebnis: Das Hotel wird niedriger und der Park bleibt so, wie bisher, erhalten.
Für seine Verdienste in der Lauenburger Bezirksgruppe wurde unser Beisitzer und Gönner Eckhard Tohde zum Ehrenmitglied ernannt. Er ist leider 89-jährig in diesem Jahr verstorben (siehe auch Nachruf im November-Heft).
Friedlich und besinnlich genossen die Mitglieder und Gäste den alljährlichen Adventsnachmittag im Hotel Bellevue am 10. Dezember.
Vorträge gehört und gesehen
Mit Genehmigung des neuen 1. Vorsitzenden hat das nunmehr einfache Mitglied Horst Eggert das von ihm aufgestellte Jahresprogramm 2018 abgearbeitet. Nach langem hin und her und mehreren Ausdrucken hatten sich dennoch Fehler eingeschlichen. Deshalb wurden Neudrucke gefertigt.
Ein weiterer Fehler tat sich auf: Der Beamer versagte beim Vortrag über das Böttcherhandwerk unter der Überschrift: „Von der Waschbalge zum Heringsfass - Lauenburger Böttcher und Fassfabriken“ am 11. Januar im „Mosaik“. Der schnell geholte Beamer von der Stadt war nicht kompatibel mit seinem Rechner. Zuvor, am 9. Januar im „Bellevue“, klappte noch alles. Dieser Vortrag wird in 2019, diesmal mit hoffentlich intakten Geräten, wiederholt.
Am 6. Februar hatten wir Susanna Helmert M.A. von der Unteren Denkmalschutz-Behörde zu Gast, die über Denkmalschutz in Wald und Flur berichtete. Manch einer war überrascht, wo in der Lauenburger Oberstadt weitere Windmühlen standen. Erhalten, aber stark gefährdet durch Schädlingsbefall, ist die sog. Kampff’sche Mühle, an der Bergstraße, die nur äußerlich wie eine Windmühle aussieht, innen aber zu einer Motormühle umgebaut wurde. Hierüber hatte Bruno Kluß, vom Verein Bergedorfer Mühle e.V., geforscht und uns am 8. März berichtet.
Der Geologe Helge Kreutz aus Mölln hatte am 10. April über „Die Salzstöcke in Schleswig-Holstein“ referiert. Damit sollte eine Tages-Exkursion zum Segeberger Kalkberg und zur Grube Lieth bei Elmshorn vorbereitet werden. Leider musste die Bustour wegen zu geringer Anmeldezahl abgesagt werden.
Die 150. Wiederkehr des Neubaus der St.-Jacobi-Kapelle in Basedow war ein willkommener Anlass, mit der Kirchengemeinde Lütau und der Dorfgemeinde Basedow am 12. Juni im Anschluss an den Festgottesdienst im Gemeinschaftshaus einen Vortrag zu hören. Die Archivarin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, Dr. Claudia Tanck, hielt vor vollem Haus ihren Vortrag, die von Harald Oelker gesammelten alten Fotos konnten danach an der Wand betrachtet werden. Der Bericht wird mit einigen der historischen Fotos in der Herbst-Ausgabe der Hefte „Lauenburgische Heimat“ 2019 abgedruckt werden.
Friedhof, Denkmaltag, Plattdeutsch und mehr
Auf der diesjährigen Ehrenamtsmesse auf dem Hasenberg am 25. März zeigten wir einen Querschnitt unserer bisherigen Ausstellungen.
Die beliebte Vogelstimmen-Führung auf dem Friedhof nahe seiner Wohnung war am 6. April unserem Hobby-Ornithologen Hans-Dieter Zerbe wieder eine Herzensangelegenheit. Die „Bergedorfer Zeitung“ berichtete über unseren Vogelexperten am 16.01.2015 unter dem Titel „Mit Lauenburgs Vogelwelt auf Du und Du“. Wie schon im Jahr 2017 las Frau Margot Wegner im Himmelsgarten am 7. August auf dem Friedhof, diesmal „Vogelgeschichten“, begleitet von Kerstin Ruff mit eigenen Liedern auf der Gitarre. Und im Herbst, am 13. November, lud Horst Eggert zur „Taschenlampenführung mit dem Nachtwächter“ auf den Friedhof. So versuchten die Gäste, die neu aufgestellten Skulpturen von Edith Breckwoldt geb. Burmester zu deuten und in ein mystisches Licht zu hüllen.
Ein Höhepunkt des Jahres war wieder der „Tag des offenen Denkmals“. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hatte das Thema vorgegeben: „Entdecken was uns verbindet“. Wir erweiterten es auf „Erhalten was uns verbindet“. Hierzu konnte Frau Marianne Meyer vom Elbfischerei-Museum Hohnstorf mit ins Boot gezogen werden. Denn uns verbindet mehr als manche glauben mögen: Es verbindet uns die Fischerei, die Elbe, die Brücke, die Fähre und noch mehr. Dieses alles war in der Denkmalstag-Ausstellung im Elbschifffahrtsmuseum dokumentiert (siehe Links, mehr in diesem Bericht).
Der „Plattdütsche Harvst“ mit den „Launborger Gitarrenspeelers“ und den Kindern der ev. Schule Gülzow und der Albinus-Gemeinschaftsschule war wie im Jahr 2017 wieder ein voller Erfolg.
Unser im August erschienener Gedichtband auf Hochdeutsch „Sei mir gegrüßt, du kleine Stadt, sanft hingelagert an den alten Strom“ ist noch vorrätig, der Vorstand schickt ihn auch gerne den „Buten-Lauenborgern“ zu (siehe Bücher).
Der bereits zehnte „Historische Lauenburg-Kalender“ wurde mit rund 250 Exemplaren wieder gut angenommen.
In Berlin wurde unserem Friedhof für seine vielseitige Arbeit in der Kategorie „Local Hero“ ausgezeichnet, er heißt auch der „Bambi der grünen Branche“. Seit Jahren schon ist es guter Brauch, dass wir mit drei Programmpunkten auf dem Friedhof mit dazu beitragen konnten. Wir freuen uns mit.
Horst Eggert