Jahr 2022 - Heimatbund Lauenburg

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Jahr 2022

Aktivitäten in Vorjahren

Bericht des Vorsitzenden über 2022
Mitglieder
Die Zahl unserer Mitglieder ging 2022 leider deutlich zurück. Eine Dame setzte die Mitgliedschaft ihres verstorbenen Mannes fort. Dagegen schieden sechs Mitglieder aus: Zwei von ihnen erklärten ihre Kündigung. Eines schied gemäß unserer Satzung zum Jahresende aus, weil es trotz mehrfacher Mahnungen seinen Beitrag für wenigstens zwei Jahre nicht bezahlt hatte. Ein anderer Verein, die Freie Lauenburgische Akademie (siehe Links), steht kurz vor seiner Auflösung, nachdem deren Gründer und Leiter über 31 Jahre, Dr. Werner Budesheim (siehe Links), Anfang Dezember plötzlich verstarb. Zwei weitere Mitglieder sind verstorben.

In den letzten sechs Jahren sind insgesamt 35 Personen aus unserem Verein ausgeschieden, jedoch nur 20 beigetreten. Somit zählen wir Ende 2022 nur noch 79 zahlende Mitglieder. Was uns beunruhigt, ist der hohe Altersdurchschnitt von 76 Jahren bei den Frauen und 73 Jahren bei den Männern. Immerhin sind unsere Mitglieder recht treu: Männer gehören fast 18 Jahre, Frauen knapp 13 Jahre dem Verein an.
Ein paar Zahlen
Im Jahr 2022 gab es drei Wanderungen, davon zwei ornithologische und eine geologische am Elbufer. Zwei Vorträge am Abend und eine Tagesfahrt nach Lübeck kamen hinzu. Gut angenommen wurde die Märchenlesung mit Musik im „Himmelsgarten“ auf dem Friedhof und der besinnliche Nachmittag im Advent.
Veranstaltungen
Nach den für alle Kulturschaffenden und Vereine schwierigen Jahren 2020 und 2021 waren die Bedingungen für öffentliche Veranstaltungen im vorigen Jahr deutlich günstiger. Immerhin neun Veranstaltungen konnte der Vorstand Ihnen, liebe Mitglieder, anbieten. Davon wurden alle bis auf die Tagesfahrt nach Hamburg-Altona, die mangels Anmeldungen ausfiel, auch durchgeführt. Beginnen wir von vorne:
Unser Ornithologe, Hans-Dieter Zerbe (Foto links), wanderte gleich zweimal mit uns durch den Glüsinger Grund und erklärte uns an einem Freitagabend und einem Sonntagmorgen die Vogelstimmen und vieles mehr. Herr Zerbe hat immerhin 25 Vogelarten, die meisten davon Singvögel, aber auch einige Wasservögel, identifiziert. Aus seiner Sicht war das jahreszeitlich frühe Hören des Waldlaubsängers und der schnarrende Ruf des Mittelspechtes, den er erst im Nachhinein sichern konnte, der ornithologische Höhepunkt. Zu den gefährdeten Tieren gehört auch die Haselmaus, deren Vorkommen derzeit erforscht wird und das durch eine mögliche Straßenbrücke zwischen Schnakenbek und Lauenburg bedroht wäre.

Helge Kreutz (Foto rechts), Autor des Sonderbandes über den „tieferen Untergrund Lauenburgs“, machte einen geologischen Spaziergang an der Elbe entlang und erklärte diverse Steine und ihren langen Weg von Skandinavien zu uns.

Unsere Jahreshauptversammlung für 2021 konnten wir am 14. Juni durchführen. Dabei führten die Wahlen nur zu zwei geringen Änderungen im Vorstand: Ich selbst bin vom 2. auf den 1. Vorsitz aufgerückt, Frau Dr. Claudia Tanck ist jetzt die 2. Sie referierte im Anschluss über den Pietistenkreis um Familie Pfeiffer, über den sie zuvor einen Aufsatz in unserer Schriftenreihe „Lauenburgische Heimat“ veröffentlicht hatte.

Eine Tagesfahrt mit der Bahn hatte Lübeck zum Ziel: „Die Stecknitzfahrer und der Dom“ waren das Thema. Jens Rüdiger, langjähriger Leiter der Ostsee-Akademie in Travemünde, führte uns vom Holstentor durch manche romantischen Gänge und Höfe (Foto rechts: Gang an Obertrave mit Blick zur Petri-Kirche) bis vor den Dom. Dort übernahm Herr Carlos Blohm vom Arbeitskreis Kirchenpädagogik, der uns den bekannten vergoldeten gotischen Altar und andere Spuren der Salzschiffer zeigte.

Ein kleines Abenteuer war die Lesung auf dem Lauenburger Friedhof im Himmelsgarten. Gerade nachdem Horst Eggert und ich alles aufgebaut hatten, ergoss sich ein kräftiger Gewitterschauer über unseren zum Regenschutz umfunktionierten Sonnenschirm. Doch wenige Minuten vor vier Uhr kam die Sonne wieder zum Vorschein – und lockte 24 Gäste herbei. Margot Wegner begeisterte uns Erwachsene mit dem Märchen von Oscar Wilde: „Der glückliche Prinz“, zu dem Kerstin Ruff sehr einfühlsame Klänge herbeizauberte.
Im Herbst war es wieder Zeit für einen Vortrag. „Die Sturmflut 1962 in Hamburg“ jährte sich zum 60. Male. Dies nahm Dr. Helmut Stubbe da Luz von der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr zum Anlass. Im Mittelpunkt standen die Verkehrswege über die Elbe, nachdem diese über Hamburg unpassierbar waren. Mit 27 Besuchern war der Raum im Elbschifffahrtsmuseum voll ausgelastet.

Unser besinnlicher Nachmittag im Advent, der zwei Jahre lang ausfallen musste, zog immerhin 17 Mitglieder an, die sich mit Torte und Kuchen zu Kaffee oder Tee bei unserem Mitglied Thomas Timm hier in seinem Hotel und Restaurant „Bellevue“ (siehe Links) verwöhnen ließen (ein Lob für den hübsch dekorierten Weihnachtsbaum!). Dabei stellten sich auch die neu ins Amt gekommen beiden Damen Niederdeutsch-Beauftragte der Stadt Lauenburg, Frau Angelika Bodendieck, und des Amtes Lütau, Frau Evelyn Flindt, vor.
Kalender
Der historische Bildkalender für 2023 hat als Thema „Unsere Stadt baut auf“. Wie im Jahr davor wurden wieder 200 Stück hergestellt. Davon sind noch einige Restexemplare erhältlich. Der erzielte Überschuss von 600 Euro wird der Bezirksgruppe Lauenburg überlassen. In den vier Jahren habe ich einen Reinerlös von 3.000 Euro verdient. Herzlichen Dank an die fünf Vertriebspartner – vor allem Thomas Franck mit seinem Kiosk an der Reeperbahn (40 Stück) und Manuela Gronau mit Post und Deko-Geschäft (75 Stück) – und an alle, die diesen Wandkalender gekauft und somit einen Obolus zum Verein beigetragen haben!
Dank
Unser Verein auf Kreisebene gibt ja jedes Jahr zwei Hefte der „Lauenburgischen Heimat“ heraus. Alle Hefte wurden in und um Lauenburg von sechs Mitgliedern ausgetragen, dies sind Wolfgang Asmus, Gerda Deneke, Horst Eggert, Dirk Eisermann, Sabine Krüger und Hans-Dieter Zerbe. Ihnen allen herzlichen Dank! Mit ihrer Hilfe konnten Portokosten gespart und das Vereinskonto geschont werden.

Danke sage ich auch den lokalen Medien, die unsere Veranstaltungen bekannt gemacht und – wenn auch selten – stets fair über unseren Verein berichtet haben.
Vorschau
An Ideen für Veranstaltungen für Sie, liebe Mitglieder, fehlt es uns nicht. In der Liste zur Einladung für diese Versammlung haben wir Ihnen sieben Vorhaben vorgestellt. Beginnen werden wir gleich im Anschluss damit, Ihnen ein Dutzend empfehlenswerte Bücher zu zeigen, von wissenschaftlich anspruchsvoller Geschichtsschreibung bis zur lockeren Unterhaltung, auch auf Plattdeutsch.

Frau Dr. Maria Moss von der Leuphana-Universität Lüneburg, den meisten von Ihnen längst bekannt als Nordamerika-Spezialistin, beschäftigt sich am 14. Februar mit der Winnetou-Debatte. Darf man heute noch „Indianer“ sagen?

Am 7. März folgt Frau Dr. Tanck, die auf die letzten Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte, zurück blicken wird, wie die Menschen insbesondere in der Elbstraße mit den Hochwasserfluten (Bild links, vor rund hundert Jahren) umgegangen sind.

Unsere Partnerstadt Boizenburg soll sich auch wieder bemerkbar machen. Unser einziges dort wohnendes Mitglied, Herr Mario Buck, stellt uns am 25. April „Menschen und Häuser rund um den Boizenburger Markt“ vor (Foto rechts: Rathaus vorn rechts, Marienkirche hinten links).

Neben diesen drei Vorträgen lockt uns Hans-Dieter Zerbe wieder, im Frühling den Vogelstimmen zu lauschen. Ort und Zeit werden Ihnen noch über die Tageszeitungen bzw. per E-Mail bekannt gegeben.

Einen weiteren Vorschlag von Dr. Bohlmann, die im Magistratssaal aufgehängte Wappendecke, das sog. „castrum doloris“ von Julius Franz von 1689, restaurieren zu lassen, unterstützen wir gern. Zusammen mit einer Stiftung finanzieren wir die Arbeiten mit 2.000 Euro mit.

Ein weiteres Vereinsziel ist die Förderung des Faches Heimatkunde in den Schulen. Heimatkunde ist vielleicht ein etwas altertümlicher Begriff, aber Kindern und Jugendlichen Wissen über die Lokalgeschichte zu vermitteln, ist wichtig. Leider liegt das Interesse der beiden Grundschulen (siehe Links) bei null. Weder ein Brief an die Schulleiterinnen mit Angeboten für die Teilnahme am Vorlese-Wettbewerb „Schölers leest Platt“, die „Modellschule Niederdeutsch“ oder zur Lehrerfortbildung noch die Einladung zum Vortrag über die Lauenburger Schulordnung von 1771 wurden beachtet.

An der Gemeinschaftsschule (siehe Links) sieht es nicht viel besser aus. Vor gut einem Jahr trafen sich drei Schülerinnen und ihre Lehrerin mit mir in der „Mühle“. Für das von mir bereit gestellte Bild- und Textmaterial zum Einzelhandel haben sie sich nicht einmal bedankt. Schon vor drei Jahren haben wir für ein Schulprojekt „Christian Friedrich Ludwig Albinus“ die Aufsätze von Werner Kastner bereit gestellt, aber ein Ergebnis wie das geplante „Erklär-Video“ nie gesehen. Der neue Schulleiter, Björn Buttler, meinte zwar, es gäbe einige „Geschichts-Nerds“, aber deren Interesse muss ja nicht die Heimatgeschichte betreffen. Positiv hob er hervor, dass seit einigen Monaten einige Schüler beim Aufbereiten der „Frieseschen Sammlung“ im Museum mithelfen.

Erfreulich entwickeln sich die Kontakte mit unserer Partnerstadt Boizenburg. Nicht nur unser Mitglied Mario Buck mit seinem Vortrag, auch ein Buch mit dem spannenden Titel „Revolver-Anna und ihr Kronprinz“ konnten zur Jahresmitte veröffentlicht werden. Hinzu kommt ein historischer Heimatkalender für 2024 nach Lauenburger Vorbild, für den das Heimatmuseum unter der Leiterin, Frau Inga Ragnit, die Fotos auswählen lassen hat.
Dank
Unser Verein auf Kreisebene gab auch voriges Jahr zwei Hefte der „Lauenburgischen Heimat“ heraus. Alle Hefte wurden in und um Lauenburg von sechs Mitgliedern ausgetragen, dies sind Wolfgang Asmus, Gerda Deneke, Horst Eggert, Dirk Eisermann, Sabine Krüger und Hans-Dieter Zerbe. Ihnen allen herzlichen Dank! Mit ihrer Hilfe konnten Portokosten gespart und das Vereinskonto geschont werden.

Innerhalb des Vorstandes wurden alle Aktivitäten harmonisch abgesprochen bzw. auf dem E-Mail-Wege geklärt. Für die schnellen Antworten bei anstehenden Entscheidungen, meist innerhalb desselben Tages, danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen. Birgit Küstner hat übers Jahr verteilt die von Dirk Eisermann entwickelten Geburtstagskarten an unsere Mitglieder verschickt und das Versammlungs- und Vorstandssitzungs-Protokolle geschrieben. Dr. Wolfgang Bethge hat mit Akribie alle Umsätze auf dem Vereinskonto und in der Handkasse aufgelistet und einsortiert und säumige Mitglieder erinnert.

Manfred Maronde, 1. Vorsitzender

Fotos: Manfred Maronde (soweit nicht anders angegeben)
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1. Vorsitzender:
Manfred Maronde
Telefon: 0 41 53 / 5 99 08 48
E-Mail: Manfred.Maronde@t-online.de
2. Vorsitzende:
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Telefon: 0 41 53 / 27 14
E-Mail: CTanck@t-online.de

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