Kiehn
Helmut Kiehn * 1907, † 1977
Vereinsvorsitzender 1957 - 1977
Der Tod gehört zu dem Unvermeidlichen des Lebens, seine Legitimität wird nicht bezweifelt. Und dennoch erschüttert immer wieder neu, wenn jemand plötzlich von uns scheidet ohne Wiederkehr. Helmut Kiehn, dessen Leben am 9. Januar 1977 ein Herzinfarkt beendete, war mit unserer Vereinigung eng verbunden. Ihm genügte nicht die bloße Mitgliedschaft, er wollte mittragen, mitarbeiten und mitverantworten.
Lange Jahre hat er die Bezirksgruppe Lauenburg des Heimatbund und Geschichtsvereins mit Erfolg geleitet. Sein lokalgeschichtliches Interesse, das durch den Großonkel Friese, der sich um das Lauenburger Museum große Verdienste erwarb, geweckt wurde, seine nationale und umweltbewusste Einstellung, seine Hilfsbereitschaft und lebensfrohe, optimistische Natur beflügelten ihn, zahlreiche nebenberufliche Aufgaben zu übernehmen und mit Leben zu füllen. Neben dem Heimatbund in Lauenburg leitete er den dortigen Briefmarkenverein als 1. Vorsitzender, dem Familienverband Kiehn mit seinen weltweiten Verbindungen gab er als Schriftführer entscheidende Impulse; er war ferner Vorstandsmitglied des Museumsvereins und der Volkshochschule und 50 Jahre Mitglied der Rudergesellschaft Lauenburg. Sein Tod hinterlässt überall Lücken, die nicht so leicht geschlossen werden können.
Der Lebensweg Kiehns führte von Lauenburg, wo er geboren wurde und seine schulische und berufliche Ausbildung erhielt, über Segeberg (Kassenärztliche Verrechnungsstelle), Königsberg und den Kriegseinsatz im Osten zurück in seine Heimatstadt. Hier fand er von 1952 – 1973 (Pensionierung) bei der Firma Hitzler als Buchhalter die Erfüllung seiner beruflichen Wünsche.
Einem glücklichen Umstand verdanken wir es, dass die Stimme des Verstorbenen den Tod überdauert. Die Schallplatte „Lauenburger Land – einst und heute“ verewigt Helmut Kiehn als Interpreten unserer plattdeutschen Mundart. Sie verdeutlicht, dass Leistungen unverlierbarer Besitz der Nachwelt werden können. Wir gedenken des Dahingeschiedenen in Dankbarkeit.
(„Lauenburgische Heimat“, Text aus Nr. 88, Bild aus Nr. 118)