Jahr 2020
Aktivitäten in Vorjahren
Bericht des Vorsitzenden über 2020
Vorstand
Voriges Jahr, im Januar 2020, war die Welt noch in Ordnung. Mitgliederversammlungen, Abendvorträge und Ausflüge waren reichlich geplant. Aber dann kam es bekanntlich ganz anders. In der genannten Versammlung wurde wieder einmal gewählt. An Bord blieben nur ich selbst, Manfred Maronde, als 2. Vorsitzender und Frau Dr. Claudia Tanck als Beisitzerin. Die viele Jahre ihre Aufgaben wacker wahrnehmenden beiden Damen, Frau Margret Brügmann als Kassenwartin und Frau Elisabeth Dähn als Schriftführerin gingen von Bord und stellten ihre Ämter zur Verfügung. Somit waren vier Posten zu besetzen.
Ein paar Zahlen
Im Jahr 2020 hat die Bezirksgruppe neun öffentliche Veranstaltungen durchgeführt: sechs Vorträge, eine Lesung und zwei Wanderungen. Fünf weitere Vorträge und die beiden Fahrten wurden wegen der Pandemie auf 2021 verschoben.
Neu an Bord sind als Kassierer oder auch Schatzmeister Herr Dr. Wolfgang Bethge und als Schrift- und Protokollführerin Frau Birgit Küstner. Als zweiten Beisitzer konnten wir Herrn Dirk Eisermann gewinnen. Da fehlt noch einer? Ja, für den Posten des 1. Vorsitzenden fand sich wieder kein Kandidat. So arbeiten wir zu fünft für Sie, liebe Mitglieder. Am 4. und 11. März fanden ausführliche Vorstandssitzungen statt, auf denen wichtige Entscheidungen getroffen und das Jahresprogramm für 2020 beraten wurden – alles sorgfältig protokolliert.
Mitglieder werden weniger
Aus 92 Mitgliedern zu Jahresbeginn wurden jetzt 86. Drei Mitglieder traten unserem Verein bei. Neun Mitglieder schieden aus: Fünf von ihnen erklärten ihre Kündigung, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Zwei Mitglieder waren bereits 2019 verstorben, wovon wir erst 2020 erfuhren, zwei weitere im Jahr 2020.
Zum 85. Geburtstag konnten wir unser Ehrenmitglied Horst Eggert im September gratulieren. Sogar 95. Geburtstag beging unser damals ältestes Mitglied, Frau Helga Raebiger, die etliche Jahre als Stadtführerin gewirkt und in unserem Verein als Protokollführerin gedient hatte. Sie lebt im Askanierhaus, hat einen hellwachen Geist und freute sich über unser süßes Geschenk und das dicke Buch über die Erdgeschichte. Geburtstagsgrüße verschickt jetzt Birgit Küstner; dazu hatte Dirk Eisermann ein hübsches Farbfoto unser Stadtansicht und einen netten Text bereitet.
Vielfalt von sieben Vorträgen
Wie eingangs schon angedeutet, konnten wir außer unserer Jahresversammlung im Frühjahr drei Abendvorträge (Liste) planmäßig durchführen. Herrliche Lichtbilder mit atemberaubenden Nahaufnahmen von Tieren und Pflanzen entstanden bei den Naturerlebnissen in den Vier- und Marschlanden mit Frau Dr. Ute Meede, die wie schon im Jahr zuvor zu begeistern wusste (Foto von Ute Meede: Schwalbenschwanz, aufgenommen im August 2018). Der Leiter des Möllner Museums, Herr Michael Packheiser, wusste viel über den Möllner Künstler Karlheinz Goedtke, der weit mehr Plastiken als Rufer und Eulenspiegel in unsere Städte und Dörfer stellte. Der dritte war Dr. Karsten Müller-Scheeßel, der über einen der erfolgreichsten Söhne unserer Stadt, Jürgen Christian Findorff, berichtete, der zwischen Niederelbe und Unterweser das Moor kolonisierte und zahlreiche Dörfer anlegte.
Im August wussten im „Himmelsgarten“ auf dem Friedhof Margot Wegner und Horst Eggert (Foto von Dirk Eisermann) mit Berichten von vor 150 Jahren aus der Feder von Berliner Zeitungsschreibern, musikalisch bereichert von Kerstin Rupf, 31 Besucher zu erheitern und ein wenig nachdenklich zu stimmen über die alte Zeit. Zwei Abendvorträge gelangen uns im September: Da ist zum ersten Dr. Frank Andraschko, der von den Ausgrabungen der neuen Wohnsiedlung in Artlenburg zur ungelösten Frage des Standortes der Ertheneburg an der historischen Elbfurt erzählte und zahlreiche Fotos in der Heinrich-Osterwold-Halle präsentierte; Besucher waren fast nur aus Niedersachsen erschienen. Unser Stadtarchivar, Dr. Lukas Schaefer, ging den Spuren von Justizrat Albinus (Bild unten) nach, der vor 200 Jahren die Spar- und Leihkasse in Lauenburg gründete. Einen Monat später hatte Dr. Claudia Tanck die Entstehung einer Kulturlandschaft im hohen Mittelalter im hiesigen Herzogtum aufbereitet. Sie war es auch, die mit der Botanikerin Barbara Denker guten Zulauf bei der Führung durch den Lauenburger Fürstengarten als gestaltete Landschaft im Wandel der Zeit hatte. Noch einmal ging es mit Frau Tanck nach draußen, durch märchenhafte Landschaft mit Sagen und Legenden am hohen Elbufer westlich unserer Stadt. Der Vortrag von Herrn Dr. Andraschko wurde von der Freien Lauenburgischen Akademie organisiert; die beiden Wanderungen und der Vortrag von Frau Dr. Tanck sind Gemeinschafts-Projekte mit dem Forum Kultur & Umwelt (siehe Links). - Dies sind, wenn ich richtig gezählt habe, neun erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen.
Fünf weitere Vorhaben finden Sie im vorläufigen Programm für 2021 wieder; wir werden Sie dazu einladen, sobald wir wieder neue Termine und Lokale gefunden haben – und uns solche Zusammenkünfte erlaubt sein werden. Ähnliches gilt für die beiden angedachten Tagesausflüge nach Mölln und Bergedorf mit den Vierlanden. Schauen Sie gern in die Tages- und Wochenzeitungen – und jederzeit auch in unseren Internet-Auftritt unter www.heimatbund-lauenburg.de.
Wieder ein Wandkalender
Der historische Bildkalender für 2021 hat als Thema „Elbe und Hafen“. Zwölf der 13 Bilder – auf Glasplatten aufgenommen – stammen von dem Lauenburger Fotografen Gustav Knackendöffel und werden im Stadtarchiv verwahrt. Da sich der Bürgermeister dieses Jahr für ein anderes Kalendergeschenk entschieden hatte, wurden weniger, also 200 Stück hergestellt, die für 10 Euro allgemein oder für 7 Euro an Mitglieder verkauft wurden. Der erwartete Überschuss wird an die Bezirksgruppe Lauenburg ausgeschüttet. Voriges Jahr hatte ich 1.000 Euro erwirtschaftet und als Spende überwiesen. Herzlichen Dank an die fünf Vertriebspartner – und an alle, die diesen Wandkalender gekauft und somit einen Obolus zum Verein beigetragen haben!
Zusammenarbeit mit Schulen
Eines unserer Vereinsziele ist die Förderung des Faches Heimatkunde in den Schulen. Ende 2020 traten unser Stadtarchivar, Dr. Lukas Schaefer, und unser Leiter des Elbschifffahrtsmuseums, Dr. Jörn Bohlmann, an uns heran. So will die Grundschule Lütau am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilnehmen und hierzu Zeitzeugen interviewen. Einen Aufruf konnten wir hierzu in unseren Lokalzeitungen lesen.
Unsere Gemeinschaftsschule Lauenburg, benannt nach Justizrat Christian Friedrich Ludwig Albinus (links sein Porträt aus dem Stadtarchiv, das Original wird noch gesucht), möchte anlässlich des 250. Geburtstags ihres Gründers in einem Schülerprojekt seine Lebensgeschichte erforschen und Wissenslücken bei Schülern und Lehrern füllen. Unser im hohen Alter verstorbenes Mitglied Werner Kastner hatte hierzu 1986/87 zwei umfangreiche Berichte in der „Lauenburgischen Heimat“ veröffentlicht, die wir dem Lehrer Janosch Siebenhaar bereitstellten. Zunächst ist erst einmal ein kleines Erklärvideo zur Person Albinus geplant (beide Schulen siehe Links).
Missstände bestehen immer noch
Vor einem Jahr sprach ich hier drei Missstände an. Leider gibt es hierzu keine guten Neuigkeiten. Die Statue „Wartende“ von Karlheinz Goedtke vor dem Neubau von Edeka war am 27. Mai plötzlich verschwunden, die sie schützende hölzerne Kiste lag in Teilen daneben. Eine Nachfrage ergab, die Skulptur sei an einem sicheren Ort verwahrt. Die Grotte im Fürstengarten ist weiterhin eine Rumpelkammer, die Folien, die einen Blick hinein verhindern sollten, hängen herunter. Am unterbrochenen Oberstleutnantweg tut sich ebenfalls nichts.
Dank
Unser Verein auf Kreisebene gibt ja jedes Jahr zwei Hefte der „Lauenburgischen Heimat“ heraus. Ende 2020 kam eine Sonderausgabe hinzu, rund 1 kg schwer. Alle drei Hefte wurden in und um Lauenburg von sechs Mitgliedern ausgetragen, dies sind Wolfgang Asmus, Gerda Deneke, Horst Eggert, Dirk Eisermann, Sabine Krüger, Dana Oppelt und Hans-Dieter Zerbe. Ihnen allen herzlichen Dank! Mit ihrer Hilfe konnten Portokosten gespart und das Vereinskonto geschont werden. Wie schon im Vorstand, gelang auch bei den Verteilerinnen und Verteilern eine Verjüngung; vier der sechs haben ältere Vorgänger abgelöst.
Wir fünf hier im Vorstand werden auch im zweiten gemeinsamen Jahr Ihnen, liebe Mitglieder, auch unter erschwerten Rahmenbedingungen ein attraktives Angebot an Veranstaltungen erarbeiten und die Vereinsziele in die Tat umsetzen.
Manfred Maronde, 2. Vorsitzender