Jahr 2019
Aktivitäten in Vorjahren
Bericht des Vorsitzenden über 2019
Vorstand
Am 15. Januar 2019 wurde gewählt. Manfred Maronde ist seitdem 2. Vorsitzender der Bezirksgruppe. Auch Frau Dr. Claudia Tanck gehört jetzt als Beisitzerin dem Vorstand an und organisiert vorrangig Vorträge, Fahrten und ähnliche Veranstaltungen. Unsere beiden langjährig zum Vorstand gehörenden Damen, Frau Elisabeth Dähn als Schriftführerin und Frau Margret Brügmann als Kassenwartin, blieben an Bord. Ein 1. Vorsitzender fehlt weiterhin, auch ein zweiter Beisitzer sollte uns noch verstärken. Mehr zu den Wahlen im Pressebericht.
Ein paar Zahlen
Im Jahr 2019 hat die Bezirksgruppe 14 öffentliche Veranstaltungen durchgeführt: acht Vorträge, eine Lesung, eine Filmvorführung, zwei Wanderungen, eine Ausfahrt und den Adventsnachmittag.
Der Start war nicht leicht, zumal aus dem Kreis der Langzeit-Mitglieder und vom bisherigen Vorstand für die beiden neuen Vorständler niemand eine Empfehlung aussprach. Da beide dem Gesamtverein mehr als drei Jahrzehnte lang angehören, aus den Bezirksgruppen Geesthacht und Mölln und auch in mehreren anderen Vereinen reichlich Erfahrungen gesammelt hatten, konnten sie eine aktive Vereinsarbeit auf die Beine stellen.
Eigentlich war es eine gute Lösung, zwei langjährig bewährte Vorständler den beiden Neulingen zur Seite zu stellen. Die Arbeit in den drei Vorstandssitzungen war mühsamer als erwartet und nötig, eine vierte Sitzung fiel ganz aus. Am Ende haben die Kassenwartin Frau Margret Brügmann, und nach ihr auch die Schriftführerin Frau Elisabeth Dähn, ihre Ämter zum Jahresende aufgegeben.
Worte, Lichtbilder und ein Film
Im Rahmen der seit vielen Jahren bewährten Kooperation mit der Freien Lauenburgischen Akademie von Herrn Dr. Werner Budesheim (siehe Links) führten zwei Themen in die weite Welt. Zum einen der Vortrag über das Regierungsviertel von Washington D.C. im Februar, zum anderen ein Bericht über Vietnam und Kambodscha im Oktober.
Horst Eggert stieg quasi noch einmal in die Bütt und erzählte im April über Böttcher und Fassfabriken in Lauenburg unter dem Motto „Von der Waschbalge zum Heringsfass“ in der Halle des Mosaik, teils auf Hoch-, teils auf Plattdeutsch, dem rund 150 Gäste nach Einladung durch den Senioren-Beirat lauschten.
Herr Hans-Dieter Zerbe vermittelte uns einen wunderschönen Lichtbilder-Vortrag über Naturerlebnisse in den Vier- und Marschlanden mit Frau Dr. Ute Meede. Herr Peter Paulsen brachte zu uns in die ausgelastete Osterwold-Halle den Film über den Wald von Dr. Roland Doerffer mit dem Förster Wolfgang Kruckow, nach dem wir einen Reinerlös von 400 Euro an den Naturschutzbund spenden konnten (Plakat rechts).
Nach draußen
Mit der Natur ging es weiter, diesmal an der frischen Abendluft auf unserem Friedhof bei der Vogelstimmen-Führung mit dem Hobby-Ornithologen Hans-Dieter Zerbe.
Ein drittes Mal danken wir Hans-Dieter Zerbe, der mit seiner Partnerin Frau Margot Wegner an einem sonnigen Sommernachmittag im sog. Himmelsgarten auf unserem Friedhof zwei Lieder anstimmte, wobei Frau Wegner von Siegfried Lenz zwei Geschichten vorlas (Foto links).
Nach der mangels Anmeldungen abgesagten Busfahrt nach Faßberg und Wietze, für die Wolfgang Asmus vergeblich geworben hatte, nahmen wir uns die Bezirksgruppe Schwarzenbek zum Vorbild, die kleine Ausfahrten nach Kiel oder Hamburg mit öffentlichen Verkehrsmitteln organisiert. So boten wir einen Tagesausflug mit dem Linienbus in unsere Partnerstadt Boizenburg an, bei der weitere sechs Mitglieder mitfuhren und sich im Heimatmuseum und in der Marienkirche umsahen und sich dreieinhalb Stunden lang durch die „Kräuterhexe“ in manch schöne und stille Ecke entführen ließen (oben links).
Alte und neue Wege
Auch mit dem Forum für Kultur & Umwelt, das ein loser Zusammenschluss von Kunst- und Kultur-Schaffenden ist und jedes Jahr im Herbst ein Motto „in die Linse“ nimmt, kooperieren wir (siehe Links). Unser Jahresmotto lautete 2019 „Wege“.
Hierzu erarbeitete Frau Dr. Claudia Tanck einen Vortrag über den Weg unseres Herzogtums in die Neuzeit unter Herzog Franz II. An einem erst regnerischen, dann sonnigen Sonntag-Nachmittag gingen 17 Erwachsene und zwei Kinder den Lanzer Kirchsteig am Elbhang entlang bis in die Maria-Magdalenen-Kirche, die Frau Dr. Tanck erklärte und die Organistin Frau Katja Bauke musikalisch untermalte.
Gleich drei Referenten teilten sich das Thema Pilgerwege im Elbschifffahrtsmuseum: Frau Tanck erläuterte den geschichtlichen Teil aus der Zeit vor der Reformation, Herr Hartmut Kühne zeigte seine Forschungs-Ergebnisse zu Pilgerzeichen, und Herr Uwe Brunken erzählte über das Pilgern in der heutigen Zeit und zwar hier in unmittelbarer Nachbarschaft.
Zwei weitere Vorträge gingen in die Geschichte zurück, einmal 30 Jahre, aus Anlass der Grenzöffnung. Hier berichtete der Lauenburger Zollbeamte Bernd Dittmer aus seiner Arbeit an der Grenzkontrollstelle, sowohl der alten hinter der Palmschleuse als auch der neuen nah der Grenzlinie.
Das andere Ereignis liegt 100 Jahre zurück, als die Frauen im Deutschen Reich das Wahlrecht erhielten. Frau Dr. Anke Mührenberg als Kreisarchivarin schilderte das Leben der Frauen bis zum Ende des I. Weltkrieges. Wir hätten uns hierzu deutlich mehr Besucher gewünscht.
Zum alljährlichen besinnlichen Nachmittag im Advent im „Bellevue“ traf sich eine kleine Gemeinschaft von 14 Mitgliedern, ließ sich die Torte gut schmecken und von Peter Paulsen mit Gedichten und Liedern zur Gitarre unterhalten.
Bildkalender
Der seit mehr als einem Jahrzehnt von unserem Verein zusammengestellte Foto- bzw. Ansichtskarten-Bildkalender erscheint auch für 2020. Das Thema „Altes Handwerk“ zeigt Menschen bei oder nach ihrer Arbeit. Eine Großdruckerei hat 250 Stück hergestellt, die nicht schubweise, sondern auf einmal bestellt wurden. Dadurch und mit mehr Eigenleistung bei der Bildbearbeitung konnte der Preis von bisher 12,50 Euro auf 10 Euro allgemein und auf 7 Euro für Mitglieder gedrückt werden. Dennoch entstand ein Überschuss. Herzlichen Dank an die fünf Vertriebspartner - allein der Kiosk an der Reeperbahn von Thomas Franck verkaufte über 90 Kalender - und an alle, die diesen Wandkalender gekauft und somit einen Obolus zum Verein beigetragen haben!
Denkmalschutz
Von einem Heimatverein wird auch erwartet, sich zu aktuellen Fragen zu äußern, Missstände zu benennen oder Fehlentwicklungen entgegen zu wirken. Hierzu drei Beispiele, wo der Einsatz des amtierenden Vorsitzenden gefordert war:
Am 15. Juli fragte er beim Bürgermeister und Baudezernenten an, wie die Statue „Wartende“ vor dem Postgebäude von Karlheinz Goedtke bei den Abbrucharbeiten geschützt werden solle bzw. wohin sie verlagert werden solle. Prompte Antwort: Die Plastik solle mittels einer massiven Holzkonstruktion fachtechnisch eingehaust und erst nach Abschluss sämtlicher Arbeiten wieder freigelegt werden.
Am 19. August war zu sehen, wie ein Baggerfahrer seine Schaufel ganz geschickt um und über die offen stehende Skulptur schwenkte (Foto links). Ebenso prompt radelte er zum Rathaus und alarmierte den Dezernenten Nieberg. Zwei Tage darauf stand das Bronzekunstwerk mit einer hölzernen Kiste geschützt.
Mitte September wurden wir auf die zu einer Rumpelkammer umfunktionierte Grotte im Fürstengarten aufmerksam. Bei einer Stadtführung fiel der „grottenschlechte“ Zustand unangenehm auf: Die Grotte ist vollgestellt mit Mobiliar, Platten, Mülltüten, Kisten, Kartons usw., was dort nichts zu suchen hat. Die Tourismus-Managerin, Frau Dorothée Meyer, wusste hiervon und bittet um Geduld, da Baumaßnahmen erst die Substanz der Decke verbessern müssten. Es werde aber veranlasst, dass die Türen zugeklebt werden.
Landschaftsschutz
Im Oktober wurde in einem Zeitungsartikel über den Abbruch der hölzernen Fußgängerbrücke im Oberstleutnantweg berichtet. Statt der Brücke führt nun ein Trampelpfad durch die matschige Rinne (Bild oben). Das berühmte „Interglaziale Torflager“ kurz hinter der Rinne ist nur noch von der Schnakenbeker Seite gefahrlos erreichbar. Der Vorschlag, den wir an die zuständigen Ausschussmitglieder gegeben haben, geht in die Richtung unseres Mitgliedes Hans-Dieter Zerbe. Wenn wegen des Naturschutzes keine neue Brücke gebaut werden darf, sollte zumindest der Ab- und Aufstieg durch die Rinne mit steinernen Treppenstufen (aus Naturstein und nicht Beton) mit einem Geländer aus Holz oder Eisen gesichert werden.
Mitglieder
Die Bezirksgruppe hatte Ende 2019 genau 90 Mitglieder, ebenso viele wie ein Jahr zuvor. Bei sieben Austritten bzw. Todesfällen konnten durch aktive Ansprache sieben neue Mitglieder gewonnen werden, von denen zwei jetzt im Vorstand mitwirken.
Für ihre 40- bzw. 50-jährige Treue wurden je vier Mitglieder mit einer Urkunde und einem süßen Geschenk geehrt. Besondere Freude bereitete dem als Versammlungsleiter fungierenden Kreisvorsitzenden Michael Birgel die Ernennung, nach dem einstimmigen Votum der versammelten Mitglieder, von Horst Eggert zum Ehrenmitglied, nicht Ehrenvorsitzenden, wie Medien berichteten und der seit 50 Jahren dem Verein verbundene Dieter Wollenberg es am liebsten hätte, jedoch sieht die Satzung nur Ehrenmitglieder vor.
Manfred Maronde, 2. Vorsitzender
Ehrung
Den „Lauenburger Rufer“ erhielt Horst Eggert (links Bürgervorsteher Wilhelm Bischoff) für seine Verdienste um die Lauenburger Stadtgeschichte. Wochenzeitung „Rufer“ vom 08.01.2020,
Foto: Ute Dürkop